25.01.2023

fem präsentiert sich auf Informationsveranstaltung Wasserstoff in Schwäbisch Gmünd

Oberbürgermeister Richard Arnold und Wirtschaftsförderer Alexander Groll begrüßten rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Forschung zum Informationstag #Wasserstoff im Congress Centrum Stadtgarten. Eingeladen war das „Who is Who der Wasserstoffwelt", darunter u.a. die französische Firma Lhyfe, die in Schwäbisch Gmünd im Technologiepark H₂-Aspen einen Elektrolyseur errichten wird, sowie zahlreiche nationale und internationale Hersteller von Nutzfahrzeugen, Aufbaulösungen, Brennstoffzellen, Elektrolyseuren und Wasserstofftanks. Übereinstimmend identifizierten sämtliche Referenten mehrere Herausforderungen, die für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft bewältigt werden müssen: Die Erzeugung und Verfügbarkeit von günstigem, idealerweise grünem Wasserstoff, der rasche Aufbau eines dichten Tankstellennetzes, sowie zuverlässige und sichere mobile und stationäre Lösungen für Gütertransport, Individualverkehr und die Energieversorgung von gewerblichen und privaten Gebäuden.

Dr. Şeniz Sörgel, Leiterin der Abteilung Elektrochemische Energiesysteme am fem, gab den Besuchern einen Überblick über das umfassende Angebot des fem auf dem Gebiet der #Wasserstofftechnologie. Im Bereich Forschung und Entwicklung unterstützt das fem Unternehmen zum einen durch anwendungsorientierte Beratung und Begleitung der Produktentwicklung sowie Erstellung von Machbarkeitsstudien, zum anderen mit der Durchführung und Betreuung von Forschungsprojekten von der Idee über die Antragstellung bis zum erfolgreichen Abschluss. Daneben bietet das fem alle wichtigen Untersuchungen von Werkstoffen, Beschichtungen und Bauteilen an: Materialcharakterisierung, Testung im Brennstoffzellenteststand, Kenngrößenermittlung, Wasserstoffversprödung, Schadensfalluntersuchungen und vieles mehr. Am Stand des fem kamen Dr. Sörgel und Institutsleiter Prof. Dr. Holger Kaßner mit vielen interessierten Firmen und Institutionen ins Gespräch und diskutierten Möglichkeiten für zukünftige Kooperationen.

Wir danken der Stadt Schwäbisch Gmünd für die Einladung zu dieser wichtigen Veranstaltung!

 

 
19.01.2023

AiF-Südkreis am fem in Schwäbisch Gmünd

Drei wichtige Themen diskutierte der Südkreis der AiF e.V., der im Platinsaal des fem | Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd zusammenkam: Die Veränderung der #Forschungslandschaft in Deutschland und im europäischen Kontext, die wissenschaftliche und politische Dimension der großen aktuellen und kommenden Forschungsthemen, sowie die Zukunft der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF).

Mit dabei waren Clemens Pecha, Dr. Thorsten Voß, Dr. Tobias Voigt, Prof. Dr. Holger Kaßner, Prof. Dr. Haiko Schulz, Prof. Dr. Steffen Tobisch, Dr. Andreas Zielonka, Dr. Michael Hilt, Dr. Eduard Neufeld, Dr. Burkhard Schmidt, Prod. Dr. Udo Klotzbach und Prof. Dr. Florian Puch. Der neue Institutsleiter des fem, Prof. Kaßner, nutzte die Gelegenheit und stellte den Gästen bei einer Führung durch das Institut die aktuellen FuE-Projekte und Laboratorien des fem vor.

Wir danken dem AiF-Südkreis herzlich für den Besuch am fem und den wichtigen Austausch!

 

 
06.12.2022

Antriebe der Zukunft – Podiumsdiskussion am fem

Für die Politik ist die Sache klar: Der Automobilantrieb der Zukunft wird batterieelektrisch sein. Dazu werden die CO2-Emissionsgrenzwerte für Diesel- und Benzinantriebe stufenweise abgesenkt, bis sie im Jahr 2035 den Wert von Null erreichen – dann dürfen in Europa keine Autos mit Antrieben auf Basis fossiler Brennstoffe mehr zugelassen werden. Sie sollen komplett durch Batteriefahrzeuge ersetzt werden. Ziel ist der CO2-freie Verkehr.  

In der Wissenschaft werden die Erreichbarkeit und die Umsetzung der Ziele kontrovers diskutiert, sowohl was die Festlegung auf eine Technologie zum heutigen Zeitpunkt, als auch was den Transformationszeitraum angeht. Dies wurde auf einer Podiumsveranstaltung am fem Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie deutlich, zu der die Reinhold-Maier-Stiftung in Kooperation mit dem fem eingeladen hatte. Dr. Julia Frank konnte im Namen der Stiftung eine hochkarätige Runde von Wissenschaftlern begrüßen: Den ehemaligen Leiter des Instituts für Fahrzeugtechnik der Uni Stuttgart, Prof. Dr. Michael Bargende, die Leiterin der Abteilung Elektrochemische Energiesysteme am fem, Dr. Seniz Sörgel, das Mitglied des Vorstands des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung (ZSW) in Ulm, Prof. Dr. Markus Hölzle, und nicht zuletzt den neuen Hausherrn des fem, Prof. Dr. Holger Kaßner. 

In seinem Impulsvortrag ging Prof. Bargende auf die kritischen Elemente und ungelösten Probleme der politischen Vorgaben ein. Das beginne schon damit, dass ein Batterieantrieb kein CO2-freies Verfahren sei, wenn man bedenkt, dass zur Herstellung der Batterien große Mengen Energie benötigt werden, 70 % der Produktion in China stattfinde und der elektrische Energiebedarf dort großteils durch Kohlekraftwerke gedeckt werde. Dies sei nicht nur klimapolitisch bedenklich, sondern auch in Hinblick auf eine weitere Abhängigkeit von China. Eine weiteren riesigen Herausforderungen sei die Ladeinfrastruktur; derzeit gebe es etwa 70 000 Ladepunkte, davon aber deutlich zu wenige Schnellladepunkte. Ein massentaugliches Netz sei bis 2025 nicht machbar. Und nicht zuletzt sei die Frage, wie und wo ausreichend grüner Strom gerade in Süddeutschland herkommen soll, völlig offen.  

Die anschließende Podiumsdiskussion drehte sich im Schwerpunkt um das „neue Erdöl“, den Wasserstoff. Dieser sei ein idealer, weil kohlenstofffreier Treibstoff für Brennstoffzellenantriebe, aber auch die Grundlage für sogenannte E-Fuels, die in Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Wer den CO2-Ausstoß schnell und deutlich senken wolle, der müsse bei den weltweit rund 1,4 Milliarden Fahrzeugen ansetzen und in E-Fuels investieren. Diesen Sachverhalt auszublenden, sei einer der groben Webfehler der Vision einer rein elektrischen Mobilität, so Prof. Bargende. Mehrere Golfstaaten, die über genügend Wasser, Sonne und Geld verfügten, um Wasserstoff sehr günstig und im großen Stil zu erzeugen, stünden bereits in den Startlöchern und würden sofort loslegen, wenn die Geschäftsmodelle auf der Abnehmerseite es ermöglichten. Technisch gäbe es auf diesem Pfad keine großen Unbekannten, ist Prof. Hölzle überzeugt. Der Wasserstoff könne über die bestehenden Gasverteilnetze zu den Verbrauchern gelangen. Es sei aber klar, dass die Versorgung mit den benötigten Mengen und zu möglichst niedrigen Preisen – wie heute bei den fossilen Brennstoffen, aber mit einer viel größeren Lieferantenstreuung – nur über den Importweg möglich sei. Dr. Sörgel erinnerte schließlich an die forschungspolitische Dimension der Energie- und Mobilitätsdiskussion: Die Batterieforschung werde nur dann eine Zukunft in Deutschland haben, wenn mit Hochdruck die Entwicklung von Post-Lithium-Technologien vorangetrieben werde. In den großen Batteriefabriken, die von ausländischen Firmen aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch in Deutschland gebaut werden, würden konventionelle Lithium-Ionen-Akkumulatoren gebaut, die Zukunft aber liege in neuartigen Zellchemien mit billigeren und häufig vorkommenden Rohstoffen wie z.B. Polymer-, Schwefel- oder Natrium-Ionen-Batterien.  

 
21.11.2022

Podiumsdiskussion am fem: Antriebe der Zukunft

Technologische Transformationen und das Erbe der fossilen Brennstoffe

Durch den Strukturwandel steht die Automobilindustrie – Trägerin des bisherigen Wohlstands gerade in Baden-Württemberg – vor paradigmatischen Umwälzungen. Die Kernkompetenz der deutschen Automobilbauer ist die Antriebstechnik auf der Basis der fossilen Brennstoffe. Was heute nicht mehr in Frage gestellt wird: Diese Technologie wird in überschaubarer Zeit für die Massenanwendung keine Rolle mehr spielen. Welche potentiellen substituierenden Technologien sich aber langfristig durchsetzen werden, ist nicht unumstritten. Unstrittig ist allerdings: Es wird nicht nur eine Lösung geben. Nur ein technologieoffener Mix aus allen verfügbaren klimaneutralen Antriebstechnologien – Batterie, Brennstoffzelle und E-Fuels – kann das ambitionierte Klimaziel "Zero Emission" erreichen. Neben der Bedeutung von Einsatzzweck, Anforderungen an die Infrastruktur, Tempo des technischen Fortschritts, Übergangs- oder längerfristige Lösung werden aber auch andere Einflussfaktoren je nach politischen Prioritätensetzungen im Sinne von Förderungen und Subventionen, Vermeidung von Abhängigkeiten und Erhalt von kritischen Elementen der Wertschöpfung maßgebenden Einfluss auf die langfristige Durchsetzung von Technologie-/Energiespeicher-Kombinationen haben. Wie also kann die Transformation gelingen? Welche CO2-arme Technologie beim Auto wird die Nase vorn haben? Wie können dabei Wohlstand und sozialer Friede erhalten werden? Wie werden die emissionsarmen Alternativen beim Schwerlastverkehr aussehen? Diese und viele andere Fragen, die Sie beschäftigen, möchten wir mit Ihnen diskutieren.

Eine Veranstaltung der Reinhold-Maier-Stiftung und des fem Forschungsinstituts.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen bitte über die Website der Friedrich-Naumann-Stiftung

 

 
18.11.2022

Archäologie-Sonderpreis Baden-Württemberg für Katja Baumgärtner

Katja Baumgärtner, langjährige Mitarbeiterin in der Metallkunde des fem, erhielt für ihr ehrenamtliches Engagement in der archäologischen Denkmalpflege den Archäologie-Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg. Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, überreichte ihr den Preis im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart. Seit vielen Jahrzehnten unterstützt Baumgärtner in vielfältiger Weise archäologische Ausgrabungen und Projekte. Seit 2013 leitet sie den von ihr initiierten Arbeitskreis für die ehrenamtlich Beauftragten der Region Ostwürttemberg und legt dabei großen Wert auf den regelmäßigen Austausch zwischen den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Denkmalpflegern. 2022 wurde sie in den Beirat der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern gewählt. Ihr Motto lautet „Nur was man kennt, das schützt man“, und so begeistert sie Jung und Alt in ihren von großer Sachkenntnis und Begeisterung geprägten Führungen.

Der Zugang zur Archäologie eröffnete sich für Katja Baumgärtner durch die enge Zusammenarbeit des fem mit dem Landesamt für Denkmalpflege, deren Bedeutung sie in ihrer Dankesrede hervorhob. Die zahlreichen metallischen Artefakte, die nach der Bergung zur Untersuchung und Bestimmung mittels zerstörungsfreier 3D-Röntgen-Computertomographie ans Forschungsinstitut in Schwäbisch Gmünd gebracht wurden, weckten schnell ihr Interesse. Ohnehin hat die Archäologie eine lange Tradition am fem: Prof. Dr. Dieter Planck, ehemaliger Präsident des Landesamts für Denkmalpflege, erinnerte an die gute und langjährige Zusammenarbeit mit den ehemaligen Institutsleitern Prof. Ernst Raub und Prof. Dr. Christoph Raub: Viele Untersuchungen, Forschungen und Vorträge wurden von ihnen initiiert und waren wegweisend für die Forschung in der Archäologie.

Bei der Preisverleihung im Neuen Schloss war auch Institutsleiter Prof. Dr. Holger Kaßner zugegen: "Der Archäologie sind wir ja seit Jahren aufs engste durch unsere Analysen für das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart verbunden. Umso mehr freut es mich, dass Katja Baumgärtner, die weiß, wie sehr die Leidenschaft für Kulturgeschichte von der naturwissenschaftlichen Kompetenz profitiert, dieses Jahr den Sonderpreis erhalten hat."

Weitere Informationenen zum Archäologie-Preis 2022

 

 
06.10.2022

Heinz-Leuze-Preis: Auszeichnung für das fem!

Der diesjährige Heinz-Leuze-Preis wurde an die AutorInnen Robin Arnet, Dr. Ann-Kathrin Egetenmeyer, Herbert Kappl und Dr. Heidi Willing vom fem in Schwäbisch Gmünd verliehen. Ausgezeichnet wurde eine Veröffentlichung zu selbstschmierenden Silberdispersionsschichten in der Zeitschrift Galvanotechnik. Im Rahmen des BMWK-Verbundprojekts mit dem Förderkennzeichen 03EI6011 wurde die Co-Abscheidung verschiedener Festschmierstoffe (z.B. Grafit, hBN, MoS₂, WS₂) in eine Silbermatrix untersucht. Vor allem Schichten mit WS₂ oder MoS₂ zeigten vielversprechende tribologische Eigenschaften.

Die Preisübergabe erfolgte auf dem Begrüßungsabend der diesjährigen ZVO-Oberflächentage durch den Laudator Prof. Dr. Andreas Bund (TU Ilmenau). Stellvertretend für alle Autoren nahm Robin Arnet den Preis entgegen.

Link zur Veröffentlichung.
Link zum Projekt.

 

 
01.10.2022

Neues Forschungsprojekt: Entwicklung antiviraler Eloxaloberflächen

Die globale SARS-CoV2-Pandemie verursacht einen immensen zusätzlichen Bedarf an antiviralen Oberflächen in nahezu allen Situationen des täglichen Lebens. Insbesondere im öffentlichen Sektor werden zukünftig verstärkt Lösungen verlangt, um das Infektionsrisiko zu senken. Damit verbunden ist ein riesiger Markt für innovative Beschichtungskonzepte. Potentielle Anwendungen wie bspw. Handläufe, Haltegriffe, Türklinken oder Sanitäreinrichtungen erfordern den Einsatz langlebiger Materialien mit einer möglichst dauerhaften antiviralen Wirksamkeit. In diesem Kontext stellen anodisierte Aluminiumwerkstoffe mit der meso- und makroporösen Oberfläche ein interessantes Substratmaterial für die Modifizierung mit viruziden bzw. bakteriziden Nanopartikeln dar. 

Ziel des Forschungsvorhabens ist somit die Nutzung der inhärenten Porenstruktur des anodisch oxidierten Aluminiumsubstrats, indem antivirale Metall-Nanopartikel sowie Photokatalysatoren in die offene Porenstruktur eingebracht werden. Die technische Herausforderung bei der Entwicklung einer derartigen funktionalen Oberfläche besteht darin, das Eloxalschichtsystem so zu gestalten, dass die Einlagerung der Partikel gelingt ohne die wesentlichen Eigenschaften der Eloxalschicht (insb. den Korrosionsschutz) zu beeinflussen. Dies soll im Rahmen dieses Forschungsvorhabens über ein Mehrschicht-Eloxalsystem realisiert werden. Die darauffolgende Funktionalisierung der Eloxalschicht soll wie bereits im IGF-Vorgängervorhaben 20136 N per elektrophoretischer Einlagerung der Nanopartikel erfolgen. 

Durch die Entwicklung einer antiviralen Eloxaloberfläche kann die internationale Wettbewerbsfähigkeit von den vorwiegend kleinen und mittelständischen Lohnbeschichtungsunternehmen gestärkt werden. Insbesondere da durch diese Entwicklung ein gänzlicher neuer Markt im Gebiet der funktionalen Oberflächen erschlossen werden kann.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt: Pdf

 

 
22.09.2022

Das fem ist 100!

Im Herbst 1922 nahm das Forschungsinstitut in den Räumen der damaligen Königlichen Fachschule für Edelmetallindustrie seine Arbeit auf. Seither sind einhundert Jahre vergangen, vieles hat sich verändert, aber das fem | Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie hat heute denselben Auftrag wie damals: Der Transfer von Problemlösungen auf den Gebieten der Materialforschung und Oberflächentechnik in die Industrie und insbesondere in die klein- und mittelständische Wirtschaft.

Unter dem Motto „Auf zu neuen Höhen!“ feierten rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur das Jubiläum des Gmünder Forschungsinstituts. In seiner Videobotschaft gratulierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem fem zum 100. Geburtstag und würdigte die Lebensleistung von Institutsleiter Dr. Andreas Zielonka, der nach achtundzwanzig erfolgreichen Jahren als Institutsleiter in den verdienten Ruhestand treten wird. Mit sehr persönlichen Erinnerungen an wichtige Förderer, Ereignisse und Herausforderungen ließ Zielonka seine Zeit am fem Revue passieren. Unter seiner Leitung entwickelte sich das fem nach der Deutschen Wiedervereinigung zu dem, was es heute ist: Ein hochmodernes, weltweit geschätztes Forschungsinstitut mit mittlerweile fast 100 Beschäftigten. Die Verantwortung für das "große Sinfonieorchester", zu dem das fem angewachsen sei, übergab Zielonka an seinen Nachfolger Prof. Dr. Holger Kaßner symbolisch in Form eines Taktstocks.

In seinem Festvortrag "Gold, Platin und Wasserstoff – nobel wird die Welt gerettet" warf Prof. Markus Hoelzle vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm einen gleichermaßen realistischen und zuversichtlichen Blick in die Zukunft der Energieversorgung: Die Energiewende mit grünem Wasserstoff, Windkraft und Photovoltaik sei technisch und wirtschaftlich machbar, müsse aber mit erheblich größeren Investitionen und deutlich schneller umgesetzt werden, wenn Baden-Württemberg und Deutschland nicht abgehängt werden wollen. Das fem habe auf dem Gebiet der Energietechnik noch sehr viel Forschungsarbeit vor sich, denn Zukunftstechnologien wie Brennstoffzellen und Elektrolyse seien ohne den Einsatz von Edelmetallen nicht denkbar.

In der abschließenden Präsentation nahm der neue Institutsleiter Prof. Dr. Holger Kaßner die Gäste mit auf eine Bergwanderung zu neuen Gipfeln der Erkenntnis: Die zunehmende globale Beschleunigung in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sorge dafür, dass ein immer höherer Einsatz an Ressourcen, Energie und Expertise für die Erzeugung von Wissen und Innovationen nötig sei. Daraus resultiere ein enormer Transformationsdruck auf die Forschung, die zugleich der entscheidende Motor für den gesellschaftlichen Fortschritt sei. Auch das fem müsse sich dieser hochdynamischen Situation stellen, sei aber dank der hervorragenden Arbeit von Dr. Zielonka und den Beschäftigten am fem sehr gut vorbereitet: Auf zu neuen Höhen!

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20.09.2022

Delegationen der Gazi Universität und der Handelskammer in Ankara zu Gast am fem

Im Mittelpunkt des Austauschs mit Institutsleiter Prof. Dr. Holger Kaßner und Dr. Şeniz Sörgel, Leiterin der Abteilung Elektrochemische Energiesysteme am fem, standen die Themen Forschungskooperationen und wissenschaftliche Aus- und Fortbildung. Prof. Dr. Süleyman Tekeli, Dekan der Fakultät für Technologie an der Gazi University, interessierte sich insbesondere für die Forschungsschwerpunkte Brennstoffzelle, Pulvermetallurgie und AdditiveFertigung und zeigte sich beeindruckt von der Arbeit und der Laborausstattung, die das fem auf diesem Gebiet vorweisen kann. In einem nächsten Schritt soll evaluiert werden, zu welchen konkreten Fragestellungen gemeinsame, öffentlich geförderte Forschungsprojekte möglich wären. Neben dem Austausch von Wissen lag Prof. Tekeli und Özge Şahin von der Handelskammer in Ankara der Austausch von Wissenschaftlern zwischen Ankara und Schwäbisch Gmünd am Herzen. Prof. Kaßner betonte, dass am fem seit Jahrzehnten der Austausch mit vielen Ländern weltweit bestehe und dass hochqualifizierte und motivierte Studentinnen und Studenten aus Ankara jederzeit eingeladen sind, ein Praxissemester am fem zu absolvieren oder sich auf offene Stellen für Bacheloranden oder Masteranden zu bewerben.

Wir danken den Gästen aus Ankara herzlich für Ihren Besuch und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit!

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09.09.2022

Forschungspolitischer Dialog am fem mit MdB Dr. Inge Gräßle

Erst kürzlich war MdB Dr. Inge Gräßle (CDU) gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zu Gast am fem, um mit den Institutsleitern Dr. Andreas Zielonka und Prof. Dr. Holger Kaßner die Zukunftspläne des Instituts zu diskutieren – jetzt war sie erneut in Schwäbisch Gmünd und vertiefte den forschungspolitischen Dialog mit der Institutsleitung. Im Zentrum stand das Thema des Innovations- und Technologietransfers in Mittelstand und Industrie: "Vor dem Hintergrund der aktuellen krisenhaften Entwicklungen müssen wir im Schulterschluss mit der Politik sehr schnell intelligente Antworten auf die Frage finden, wie der Technologietransfer beschleunigt und ausgebaut werden kann", so Zielonka. Dringend nötig sei ein zukunftsfähiges System der öffentlichen Projektförderung gerade für die zahlreichen außeruniversitären, anwendungsorientierten Forschungsinstitute, betonte Zielonka als Institutsleiter und Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF e.V.).

Prof. Kaßner gab zu bedenken, dass unsichere Zeiten sich durch eine extrem hohe Entwicklungsdynamik auszeichneten und für alle beteiligten Akteure nicht nur Risiken, sondern auch die große Chance böten, völlig neue, bislang vernachlässigte Wege zu beschreiten: "Wir werden in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit erleben, dass sich das Gesicht der deutschen Forschungslandschaft grundlegend verändert. Wir werden unseren Teil dazu beitragen und wünschen uns von der Politik, dass sie Rahmenbedingungen schafft, die es uns, den anwendungsorientierten Forschungsinstituten in Deutschland, ermöglicht, unserem wichtigen Auftrag gerecht zu werden."

Die enge Verflechtung von Mittelstand und Forschung für den Mittelstand habe in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zum Erfolg der deutschen Wirtschaft beigetragen und müsse darum, so Dr. Inge Gräßle, nicht nur aufrechterhalten, sondern gestärkt und ausgebaut werden: "Meine und unsere Aufgabe in der Politik ist es, zum Wohl des Landes eine ganz und gar an den Realitäten ausgerichtete Forschungspolitik zu betreiben. Das heißt für mich: Stärkung der klein- und mittelständischen Unternehmen durch eine Stärkung all jener Forschungseinrichtungen, deren Ziel es ist, schnell, unkompliziert und Hand in Hand mit den Firmen konkurrenzfähige Lösungen und Produkte auf den Weg zu bringen." Gräßle sagte zu, sich gemeinsam mit ihren Fraktionskolleginnen und -kollegen auf Bundesebene für entsprechende Rahmenbedingungen stark zu machen.