Vom Korrosionsschutz in der Luft- und Raumfahrttechnik über die Werkzeugherstellung bis hin zur Energiespeicherung in Batterien und Brennstoffzellen: das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten von galvanisch bzw. elektrochemisch erzeugten Oberflächen ist denkbar groß. Entsprechend vielfältig war das Programm des ersten Freitagsseminars 2018 am Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie, das von Mirko Ante aus der Abteilung Elektrochemie organisiert und zu einem Doktorandenseminar umgewidmet wurde. Fünfzehn Doktoranden waren für drei Tage zu Gast in Schwäbisch Gmünd, um das Forschungsinstitut kennenzulernen, ihre Arbeiten zu diskutieren und vor einem sachkundigen Publikum zu präsentieren. Wie auch Mirko Ante verfassen sie derzeit ihre Dissertationen bei Prof. Dr. Andreas Bund an der TU Ilmenau, mit der das fem seit vielen Jahren kooperiert.
Die Doktoranden, ausgebildete Chemiker, Physiker und Techniker, manche noch ganz am Anfang, andere kurz vor dem Abschluss ihrer Doktorarbeit, sind bei kleineren und größeren Unternehmen, an Hochschulen und Instituten angestellt und kamen aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus der Schweiz angereist. "Wir haben ja alle eine etwas andere Perspektive, einen etwas anderen Zugang zur Elektrochemie, je nach Ausbildung und Branche, das macht die Diskussionen so spannend und unsere Treffen so gewinnbringend", freute sich Mirko Ante, der die Gäste nach einer ausgedehnten Institutsführung mit den jungen Wissenschaftlern und Forschern des fem zusammenbrachte. Diese gestalten seit zwei Jahren im Rahmen des Projekts "femfutur" die Zukunft des Instituts aktiv mit und waren ebenso gespannt auf das Aufeinandertreffen wie die Ilmenauer. "Es geht erst einmal ums Kennenlernen, dann um den wissenschaftlichen Austausch, aber auch, ganz konkret, um die Vermittlung von Industriepartnern, die für uns als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut von größter Bedeutung sind", erläuterte Ante.
Das Interesse am anschließenden Freitagseminar war riesig, der Platinsaal des fem bis auf den letzten Platz belegt: Zehn Referate in vier Themenblöcken spannten den Bogen von klassischen Themen der Galvanotechnik über Komplexchemie und physikalische Gasphasenabscheidung bis hin zu jüngeren Entwicklungen, wie Simulationstechniken oder Abscheidungen aus ionischen Flüssigkeiten. Die Vorträge wurden sehr rege und ausgiebig diskutiert, anders als geplant, war das Seminar nach drei Stunden längst noch nicht am Ende. "Spannende, sehr anspruchsvolle Themen, viele lange Diskussionen mit dem Publikum und meinen Kollegen, ich würde sagen, ein voller Erfolg", resümierte Mirko Ante das Doktorandenseminar am fem.